Berlin. Nur gemeinsam können sich ambulant operierende Fachärzt:innen behaupten. Daher hat der Berufsverband der Niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschland (BNKD) nun auch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO) unterzeichnet. Der berufspolitische Schulterschluss wurde auf der vergangenen Mitgliederversammlung des BNKD 2022 in Dresden einstimmig beschlossen.
Niedergelassene Kinderchirurg;innen sind bereits seit Jahrzehnten Vorreiter des ambulanten Operierens in Deutschland. Der BAO erweitert mit diesem Zusammenschluss sein hochspezialisiertes Spektrum an ambulanten Operateur:innen um eine besonders wichtige Fachgruppe. Der BNKD wiederum profitiert vom Kompetenznetzwerk des BAO in den Gremien der Selbstverwaltung, bei gesundheitspolitischen Fragen, für Kontakte zu ärztlichen und nichtärztlichen Organisationen im Gesundheitswesen und zu den Medien.
Beide Verbände sind sich einig, dass gesundheitspolitische Interessenvertretung von Ärzt:innen für Ärzt:innen am besten gemeinsam und im größtmöglichen Konsens funktioniert, ohne dass die einzelnen Fachgruppen dabei ihre Selbständigkeit verlieren. „Dieser fachübergreifende Aspekt und der gegenseitige Respekt vor den Leistungen der ambulant operierenden Fachgruppen untereinander ist dem BAO immer schon ein sehr wichtiges Anliegen und ein gewichtiger Baustein seiner 30jährigen Erfolgsgeschichte“, betonte BAO-Präsident Dr. Christian Deindl, der selbst jahrelang ambulant kinderchirurgisch tätig war. „Gerade in der aktuellen, durch Politik und Kassen herbeigeführten Krise – vor allem in der Kindermedizin – sind vermehrte Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Beratung dringlicher als je zuvor!, ergänzte Dr. Deindl.
Für den BNKD erklärt dessen Vorsitzender Dr. Ralf Lippert, niedergelassener Kinderchirurg aus Bremen: „Mit unserem Beitritt in den BAO erhalten wir Zutritt zu einer etablierten berufspolitischen Plattform, die ausschließlich auf die Belange des ambulanten Operierens als wichtige Versorgungssäule ausgerichtet ist.“ Für die in seinem Verband organisierten kinderchirurgischen Praxen bedeutet das eine Stärkung ihrer Kernkompetenzen und gleichzeitig mehr Sichtbarkeit der kleinen und hochspezialisierten ambulant operierenden Fachgruppe, die bis dato von den Selbstverwaltungsorganen nicht ausreichend genug wahrgenommen wird. „Für unsere speziellen kinderchirurgischen Interessen und die Anliegen unserer kleinen Patient:innen sowie deren Eltern versprechen wir uns von dieser Kooperation noch mehr öffentliche Wahrnehmung und Erfolg bei der Durchsetzung!, betonte Dr. Lippert.
Der BAO vertritt mit den assoziierten Verbänden der Zukunftsgruppe Ambulantes Operieren 2022 zirka 3.000 Fachärzt*innen.